2nd International Conference
for Orienteering Mapping

Magglingen, Switzerland - 29-30 August 1987
Instructors Conference Programme

Overall organizer: Flemming Norgaard, MC Chairman (Denmark)
Local organizer: Thomas Brogli (Switzerland)
Instructors: Tore Kristiansen (Norway), Andreas Dresen (Germany), Robin Harvey (Scotland)

Accommodation: at the ETS Magglingen with 2 or 3 beds (paid by the IOF)

Programme:

Friday 28 August 1987
16.00-18.00 Arrival at the main building of the Eidgenössische Turn- und Sportschule in Magglingen
18.15 Dinner
20.00 Opening of the conference

Saturday 29 August 1987
07.30-08.00 Breakfast
08.30 Generalization in continental terrain
09.20 Interpretation of vegetation
09.45 Survey methods (terrain)
Interpretation and generalization
12.15 Lunch
14.00 Printing and reprographic work
16.00 Demonstration of the new "Instructor's kit for o-mapping clinics" (draft) - availability, distribution
17.00 Access of terrain, external problems of mapmaking
18.15 Dinner
20.00 Discussion and Seminary: the quality of orienteering maps - criterions, critics, control

Sunday 30 August 1987
07.30-08.00 Breakfast
08.30 Education and mapping in different countries (different models)
10.00 Discussion, program according to the wishes of the participants
12.00 End of conference
12.15 Lunch
14.00 Meeting of the IOF Map Committee


Participants:
Guy BELAIN (Belgium)
Andreas DRESEN (West Germany)
Jörg HERBRAND (West Germany)
Stephan SCHLIEBENER (West Germany)
Asger LINDSCHOUW (Denmark)
Flemming NORGAARD (Denmark)
Torben RASMUSSEN (Denmark)
Lasse NIEMELA (France)
Gerard VERNON (France)
Alain FRANGEUL (France)
Lorenzo GECELE (Italy)
Stefano ZONATO (Italy)
Lawrence Y.S. CHAN (Hong Kong)
Gyula SZABÓ (Hungary)
Tore KRISTIANSEN (Norway)
Kristen TREEKREM (Norway)
Carl BACHMAN (Sweden)
Torbjörn STEINBACK (Sweden)
Thomas BROGLI (Switzerland)
Robin HARVEY (Scotland)
Pat DUNLAVEY (USA)
David BRADNACK


Mitglied der IOF-Kartenkommission
Beauftragter für Wettkampf- und Kartenwesen im BFA-OL des DTB

Andreas Dresen
Deutscher Turner-Bund
Marienstr. 59
D-5424 Kamp-Bornhofen

den 26.10.1987

Bericht vom IOF - Kartenseminar in Magglingen 29.-30.8.1987

22 Teilnehmer aus 12 Nationen

Zur gegenseitigen Information wurden zunächst Methoden und Grundlagen der OL-Kartenherstellung in den einzelnen vertretenen Mitgliedsländern vorgestellt. Es zeigte sich, daß in nordeuropäischem und ähnlich strukturiertem. Gelände die Luftbildauswertung als Kartengrundlage angehalten wird. In Mitteleuropa geht man überwiegend von vorhandenen topographischen Karten aus und benutzt Luftbilder und Luftbildauswertungen als Ergänzung.

Die unterschiedlichen Grundlagen und Geländetypen er ordern teilweise unterschiedliche Schwerpunkte in der Aufnahmetechnik. In detailreichem Gelände mit guter Luft-Bodensicht besteht die Hauptaufgabe in der lagerichtigen Zuordnung der Objekte zueinander und der "selektiven Generalisierung". Man versteht darunter die Auswahl von Objekten über einer bestimmten Minimalgröße bzw. Priorität. In objektarmen Gebieten mit schlechter LuftBodensicht ist die genaue Lage eines Objektes oft nur durch genaue Peilen und Schritte zählen zu bestimmen. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei großen Höhenunterschieden.

Die Generalisierung wird sehr unterschiedlich gehandhabt. In detailarmen Gebieten besteht die Gefahr, daß kleinste Objekte dargestellt werden, um dem Bahnleger wenigstens einen Postenstandort anbieten zu können. Die Seminarteilnehmer aus Ländern mit diesem Problem versuchten, Verständnis für die besonderen Verhältnisse in objektarmen Wäldern bei den Seminarteilnehmern zu wecken, die zu Hause auf Grund des Detailreichtums zur Generalisierung gezwungen sind.

Die Belaufbarkeit des Geländes wird immer noch kontrovers diskutiert. Es besteht natürlich ein großer Unterschied zwischen forstwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten mit plantagenartigen Neuanpflanzungen und naturbelassenen Wäldern mit ständig wechselnder Belaufbarkeit auf engem Raum. Hier kann
die Darstellung der Vegetation auf keinen Fall so genau sein, wie bei klar abgegrenzten Neuanpflanzungen.

Eine interessante Anregung zur Arbeitserleichterung in Gelände mit häufiger Vegetationsdarstellung kam aus Dänemark:
Man verwendet 2 transparente Zeichenfolien, die an den beiden äußeren Enden des Zeichnungsträgers befestigt sind. Die Folien können bei Bedarf so ineinandergeklappt werden, daß entweder die eine oder andere oben liegt. Sie haben folgenden Inhalt:

1. Folie: Flächensignaturen - Vegetation, Gewässer
2. Folie: Punkt-/Strichsignaturen - Wege, Steine, Höhenlinien Das Seminar beschäftigte sich im Weiteren mit den Themen

Das Seminar beschäftigte sich im Weiteren mit den Themen "Druck und Reprographie". Zunächst stellten die OL-Kartendrucker Peter Lüscher/Schweiz und Jörg Herbrand/BRD ihre Erfahrungen mit verschiedenen Papiersorten Tor. Syntosil und Artosil wurden als bekannt vorausgesetzt. Bei. den anderen Sorten wurden folgende Eigenschaften festgehalten:

Shilatex: - Farbe hält bei Nässe schlecht
Tyvek: - Farben verschwimmen
Polyart: - Farbe löst sich durch Reibung ab

Als Fazit bleibt, daß alle bisher getesteten syntetischen Materialien bezüglich ihrer Druckeigenschaften gutes Papier nicht erreichen können. Zudem sind sie allgemein erheblich teurer als Normalpapier.

Die Qualität der Reproarbeiten hängt wesentlich von der Qualität der Reinzeichnung ab. Insbesondere schlechte Rasterqualitäten können durch. die Reproduktion kaum noch korigiert werden. Die Kartenzeichner sollten deshalb nach Möglichkeit die Raster durch Kopierverfahren erstellen lassen. Kleberaster sollten nur in Ausnahmefallen bei geringen Anteilen benutzt werden. Als besonders problematisch erwies sich das 20% Raster. Hier wurde eine Anderung der Darstellun gsvorschrift für IOF-Karten angeregt.

Die Qualitätskontrolle der OL-Karten durch den jeweiligen Landesverband scheint allgemein eine heikle Aufgabe zu sein. Sie fordert neben einer guten Organisation viel Fingerspitzengefühl und wird in den einzelnen Mitgliedsländern der IOF sehr unterschiedlich gehandhabt. Naturgemäß haben die international führenden Nationen die straffste Kontrolle. Allgemein wurde folgende Systematik anerkannt:
1. Geländebegehung mit den Grundfragen:
- Ist das Gelände geeignet?
- Wieweit müssen vorhandene Kartengrundlagen ergänzt werden?
2. Kontrolle der Kartengrundlage bzw. der Luftbildauswertung durch einen erfahrenen Kartenzeichner nach Vollständigkeit und Genauigkeit
3. Kontrolle der Feldarbeit - möglichst im Anfangsstadium der Aufnahme!
4. Kontrolle der Reinzeichnung vor Kartendruck .
5. Erteilung der Druckgenehmigung

Neben der Kontrolle muß allerdings auch eine gute Aus- und Weiterbildung der Kartenzeichner stehen.

Zum Schluß des Seminars stellte Carl Backaman/Schweden die computerunterstützte Kartenzeichnung vor (CAD - Computer Aided Design). Die Vorteile dieser Technik liegen in der schnellen und wirtschaftlichen Bearbeitung und Berichtigung von OL-Karten sowie der exakten Reinzeichnung. Zur Zeit ist die erforderliche Hard- und Software jedoch noch sehr teuer und das Verfahren damit für die Mehrheit der Kartenzeichner nicht bezahlbar. In Zukunft wird es jedoch möglich sein, Grundkarten in digitalisierter Form von öffentlichen Vermessungsstellen zu beziehen und auf eigenen Anlagen zu OL-Karten weiterzuentwickeln. Dadurch entfällt die :reitaufwendige Erfassung der Rohdaten. In Verbindung mit dem zu erwartenden Preissturz auch auf diesem Gebiet der EDV könnte CAD auch für die OL-Kartenzeichnung ähnlich interessant werden, wie die heute schon weit verbreitete EDV-Auswertung im Ziel. Die IOF Kartenkommission wird die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß das Kartenseminar ein großer Erfolg war auf dem Wege zu gleicher Interpretation der IOF Darstellungsvorschriften und effektiveren Organisationsstrukturen in den einzelnen Mitgliedsländern der IOF. Es sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.